Homöopathie bei Tieren

Homöopathie bei Tieren

Am Interuniversitären Kolleg Graz hatten Forscher um Professor Peter Christian Endler eine Idee, wie man die Wirksamkeit homöopathischer Verdünnungen an noch komplexeren Lebewesen überprüfen könnte.

FRAGESTELLUNG

Die Entwicklung von Kaulquappen hin zu fertigen Fröschen wird unter Anderem durch das Hormon Thyroxin gesteuert. Je mehr von diesem Thyroxin vorhanden ist, desto schneller läuft die Umwandlung, die sogenannte Metamorphose ab. Könnte Thyroxin diese oder die genau entgegengesetzte Wirkung  auch dann entfalten, wenn man es nicht direkt, sondern hochverdünnt, als homöopathisches Mittel einsetzt? Um dies zu überprüfen, wurden Kaulquappen von Hochlandfröschen in zwei Gruppen eingeteilt.

ERGEBNIS NACH BEHANDLUNG

Verblindet (also für die durchführenden Forscher während des Experiments nicht einsehbar) bekam eine Gruppe homöopathisches Thyroxin, die andere reines Wasser verabreicht. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen waren statistisch hoch signifikant: Bei den mit homöopathischem Thyroxin behandelten Kaulquappen war das Wachstum deutlich langsamer verlaufen. Obwohl sie statistisch wahrscheinlich nicht ein einziges Molekül des Hormons verabreicht bekommen hatten. Auch die Ergebnisse dieses Experiments konnten bei laborexternen Überprüfungen in mehreren Labors  in Europa bestätigt werden.

FAZIT

Homöopathisch verschütteltes und hoch verdünntes Thyroxin hatte die Metamorphosegeschwindigkeit verändert. Interessanterweise hat das „molekülfreie“ homöopathische Thyroxin jedoch eine genau diametral entgegengesetzte Wirkung zu  „echten Thyroxinmolekülen“: Es beschleunigt die Metamorphose nicht, sondern es verlangsamt die Entwicklung der Hochlandkaulquappe zum Frosch.

Mit freundlicher Genehmigung von Droemer Knaur.

Zitiert aus:

Homöopathie für Skeptiker, ISBN: 978-3426292259